Vierter Salon in Krems zu Arbeitsplatz der Zukunft

LR Eichtinger: „Der Mensch muss im Mittelpunkt des Fortschritts stehen!“

EU-Landesrat und EFW Präsident Martin Eichtinger lud gestern gemeinsam mit der Industriellenvereinigung Niederösterreich zum bereits vierten Salon des Formats Europa-Forum Wachau in die IMC FH Krems wo angeregt zum Thema „Brave New Work: Was kommt? Was geht?“ diskutiert wurde. Rund 200 Interessierte beteiligten sich an der Diskussion unter Anleitung des Moderators Hans-Peter Siebenhaar, Korrespondent vom Handelsblatt für Österreich und Südosteuropa und Vorstand der Auslandspresse in Wien.

Die Podiumsgäste Gerald Steiner (Dekan an der Donau-Universität Krems), Bettina Paar (Leiterin Personalentwicklung am Flughafen Wien), Thomas Salzer (Präsident der Industriellenvereinigung Niederösterreich) und Michael Altrichter (Aufsichtsratsvorsitzender von startup300) brachten ihr Know-how zum Arbeitsmarkt der Zukunft ein.

„Der technologische Fortschritt, der heute aus der Arbeits- und Wirtschaftswelt, aber auch dem täglichen Leben nicht mehr weg zu denken ist, liegen enorme Möglichkeiten. Durch Innovation, neue Geschäftsmodelle, neue Dienstleistungen oder Start-ups im Hightech-Bereich können hohe Wertschöpfung, aber auch positive Effekte für die Wettbewerbsfähigkeit des Arbeitsstandortes Niederösterreich erreicht werden“, weiß EU- und Arbeitslandesrat Eichtinger. „Der Mensch muss bei dieser Entwicklung ganz klar im Mittelpunkt stehen. Da müssen wir alle mitnehmen – die Jungen, durch fundierte Ausbildung, die Erwerbstätigen, durch die Möglichkeit der Weiter- und Umbildung und auch die Älteren, bei denen lebenslanges Lernen schon lange keine Floskel, sondern Realität ist. Nur so kann der Vorteil durch den technologischen Wandel für spürbar sein.“

„In den nächsten Jahren wird der größte künftige Personalbedarf genau dort erwartet, wo die Betriebe bereits jetzt mit Rekrutierungsproblemen kämpfen – nämlich in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik“ zeigt IV NÖ-Präsident Thomas Salzer die zukünftigen Ausbilungsschwerpunkte auf. „Daher brauchen wir mittelfristig ein Plus von 20 Prozent bei den Absolventinnen und Absolventen dieser so genannten MINT-Fächer, und zwar auf allen Ausbildungsbildungslevels. Denn eines ist klar: Die billigsten werden wir im internationalen Wettbewerb nicht mehr werden. Und genau deswegen brauchen wir die besten Fachkräfte,“

Der Grundstein dafür sollte bereits in den Kinderschuhen gelegt werden, streicht Michael Altrichter hervor: „Die heutige Zeit ist schnelllebiger denn je, daher ist es heute wichtiger als je zu vor am Ball zu bleiben und mit den technologischen Schritten mitzuhalten. Das gilt auch für Entwicklungen am Arbeitsmarkt. Daher sollte Basiswissen der Programmiersprache schon in Schulen wie eine 2. Fremdsprache erlernt werden.“

„Personal- und Organisationsentwicklung der Zukunft wird noch mehr die Rolle des Beraters und Begleiters einnehmen – Begleiter der Gesamtorganisation, der Führungskräfte und Mitarbeiter und somit einen wesentlichen Beitrag zur Organisationskulturentwicklung leisten“, erklärt Bettina Paar die Zukunft im Bereich der Personalentwicklung.

„Die aktuellen technologischen, gesellschaftlichen und naturraumspezifischen Entwicklungen haben Einfluss auf unser ganzes Leben und erfordern ein neues Bewusstsein in Hinblick auf erforderliche Kompetenzen und Innovationssysteme (Habitate) im Umgang mit einer immer komplexeren Zukunft und wie wir unsere Organisationen, Regionen, Nationen und globalen Gesellschaften für den Weg in diese Zukunft fit machen. Das heißt, dass wir zuallererst ein angemesseneres Verständnis unserer komplexen soziotechnologischen und ökologischen Systeme entwickeln müssen und uns darauf aufbauend neu erfinden müssen“, beschreibt Gerald Steiner die Voraussetzungen für eine „zukunftsfite“ Gesellschaft.

Der Salon in Krems ist einer von insgesamt sechs Salons im Vorfeld des Hauptevents Europa Forum Wachau, wo es darum geht, die Meinung der Bürgerinnen und Bürger zu aktuellen europapolitischen Entwicklungen einzuholen. So werden mittels einer eigens eingerichteten Handy-Online-Voting-Software Entscheidungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer festgehalten und dokumentiert. Der nächste Salon Europa Forum Wachau findet zum Thema: „Regionalität“ bereits am 13. Mai 2019 in Waidhofen/Thaya statt.

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